Nach Wärme nun auch Strom aus Holz

veröffentlicht am 25.5.2020

In Tagelswangen ist es fast überall möglich, Häuser und Wohnungen mit CO2-neutraler Fernwärme zu versorgen. Nun steigt die Heider Holzenergie AG auch in die CO2-neutrale Stromproduktion ein.

Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung wird bei der Holz-Kraft-Anlage aus Hackschnitzeln Strom und Wärme erzeugt. In einem Vergaser entsteht aus trockenen Holzschitzeln Gas. Dieses Gas wird gereinigt, gekühlt und als Treibstoff für einen umgebauten Dieselmotor verwendet. Dieser treibt einen Generator, der den Strom erzeugt und ins elektrische Netz einspeist. Die Abwärme von Gaserzeugung, Motorkühler und Auspuff werden ins Fernwärmenetz eingespeist. Dieses Verfahren wurde in der Schweiz bereits vor 80 Jahren wegen Benzinmangel erfolgreich auch auf Motorfahrzeugen eingesetzt.

Wie bei allen Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen, die mit Verbrennungsmotor und Generator Strom erzeugen, werden aus dem Brennstoff, bei uns Holz, etwa 30% Strom, 60% Wärme und 10% Abgasverluste erzeugt. Es ist also sehr wichtig, dass die Wärme im Fernwärmenetz eingespeist und nutzbringend verwendet werden kann. Sonst wäre die Wärme verloren und die Stromerzeugung wäre sehr ineffizient.

Im Sommer ist der Wärmebedarf nicht gross und umweltfreundlicher Strom kann kostengünstiger mit Photovoltaik-Anlagen erzeugt werden. Die Holz-Strom-Anlage wird deshalb hauptsächlich in der kalten Jahreszeit betrieben, wenn die PV-Anlagen wenig Strom produzieren, aber der Strombedarf für Wärmepumpen und auch der Fernwärmebedarf gross sind.

Die HHE wird vom produzierten Strom etwa die Hälfte für die Fernwärmezentrale brauchen. Die andere Hälfte wird zum Laden von E-Autos gebraucht und ins Netz eingespeist.

Wir hoffen, Ihnen die neuen Anlagen am Aafüürfäscht zeigen zu können.